Patrozinium: 19. März
Die erste Kapelle in Boden wird 1742 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1808 gab der Erzbischof die Erlaubnis, dass in der Kapelle Messopfer dargebracht werden dürfen. Kurz nach der Kaplaneistiftung, wurde der erste Kaplan – Johann Leitgeb – nach Boden beordert. 1838 erfolgte der Kirchenneubau nach dem Plan von Johann Anton Falger aus Elbigenalp. Um 1843/44 stürzte der Turm teilweise ein und wurde dann unter der Leitung von Josef Eiter aus Imst wieder neu aufgebaut. 1864 weihte Bischof Vinzenz Gasser die neuerbaute Josefskirche ein.
Im Jahr 1874 werden drei Glocken erwähnt, von denen die mittlere beschädigt war.
Die heutige große Glocken ist historisch wertvoll. Auf einem Ornamentband der Glocke wurde festgehalten: „Meinen Klang, den schick ich aus und ruf das Volk zum Gotteshaus. Gespendet vom Landesfürst von Tirol, anno 1590“. Allerdings musste diese Glocke aufgrund eines Schadens 1630 umgegossen werden, was eine Spende des Bischofs von Passau möglich machte. Warum diese Glocke solche Gunst genoss, ist in keiner Chronik verzeichnet.
Das Äußere der Kirche ist einfach gestaltet, ohne jede Gliederung, Langhaus mit eingezogenem Chor, 3/8-Abschluss mit breiter Stirnmauer.
Das Kircheninnere zeigt ein dreijochiges Langhaus mit Stichkappentonnengewölbe und einen eingezogenen Chorbogen. Betsaal und Presbyterium ziert eine dekorative Schablonenwandmalerei. Die Kanzel an der linken Seite stammt aus dem Jahr 1840. Die Fensterglasmalereien von Bernhard Strobl aus Brixen am Eisack aus dem Jahr 1908 zeigen das Lamm Gottes und Pelikan; im Langhaus werden die Heiligen, Martin und Hedwig, abgebildet (bez. „J. Widmoser 63“).
Die ehemaligen Altarbilder (von Anton Falger) mit der Darstellung vom Tod Josefs (Hauptaltar), der Elisabeth und des Franz Serafikus' (Seitenaltäre) befinden sich auf der Empore – hinter der Orgel.
Der Hochaltar
Der Hochaltar von 1840 besteht aus einem neuromanischen Aufbau mit den Figuren Hl. Josef mit Jesus (mittig), Petrus (links) und Paulus (rechts).
Die Seitenaltäre
Beide Seitenaltäre sind in neuromanischer Bauweise gestaltet;
der linke Altar mit neugotischer Herz-Jesu-Statue,
der rechte Altar mit neugotischer Herz-Marien-Statue.
Die Orgel
Die Barockorgel, mit spätbarocken Akanthusblattranken und Regence-Bandelwerk, entstand vermutlich Mitte des 18. Jahrhunderts. Ursprünglich stand sie im abgetragenen Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche Häselgehr. Diese wohl älteste Orgel im Bezirk Reutte wurde um 1843 von den Dorfbewohnern gekauft.